Eine "Paradiesführung" durch den Nationalpark Kalkalpen"
von: GUNTHER DRESSNANDT
Reportage als Hörgeschichte
Die Welt von Oberförster Stecher kennt nicht nur Adler, Hirsche, Orchideen, Narzissen, Urwald – auch Österreichs Skiweltmeister und Olympiasieger Hermann Maier, Stefan Eberharter und Co. sind schon eingetaucht! In den Bodinggraben nahe dem oberösterreichischen Ort Molln. Dort konnten Spitzenmanager ihre Vorstellungen für Naturfilmaufnahmen mit den Skistars verwirklichen: Natur pur, Berge, Idylle, altes Forsthaus, Almen, typischer Förster, Abgeschiedenheit. Ein Zipfel vom Paradies!
So wird es bleiben, denn die Stecher-Welt liegt im Herzen des Nationalparks Kalkalpen, der ob seines unversehrten Flusssystems und über 1000 Quellen von internationalen Naturexperten als „Wasserschloss Europas“ bezeichnet wird. 18.500 Hektar Erde, wo Bäume und Pflanzen so keimen, wachsen und fallen, Tiere leben und sterben können nach ihrer Art. Durch diese Urwelt führt Sie Oberförster Stecher. Nicht belehrend sondern aufklärend, mystisch und humorvoll. Ein einziges Staunen, Forschen, Hören, Sehen, Schwitzen und Begreifen! Ohne Uhr und Hektik - als „Jagdwaffen“ dienen Auge, Lupe, Ohren, Nase, Bleistift, Taschenmesser und Kamera. Die „Trophäen“ sind Filme und Notizen.
Treffpunkt dieser „Paradieswanderung“ ist der Parkplatz Scheiblingau/Bodinggraben. Ein Fleckchen Erde, das ursprünglich von Speicherseen überflutet werden sollte, später für Ölbohrungen vorgesehen war - ehe Naturschützer aus 35 Vereinigungen erfolgreich gegen diese wirtschaftlichen Nutzungspläne auftraten und 1996 das Nationalparkgesetz beschlossen wurde. Erwarten Sie auf dieser umkämpften Erdkrume keinen runzeligen Förster mit Rauschebart, Pfeife, Büchse und zwei Hunden – dafür einen ungewöhnlich versierten Nationalparkführer Walter Stecher.
Er legt eine außergewöhnliche Spur durch die Botanik, Geologie, zu den Quellen, den Tieren, versucht, die Zusammenhänge zwischen Erde, Luft und Wasser näher zu bringen – und das alles für den Laien verständlich und interessant! Wie: „Tiere sind die Gärtner und Forstmeister des Nationalparks. Nicht nur der Wind sät Samen - Vögel, Füchse, Rehe, Ameisen, Mäuse . . . tun dies ebenso über ihre Schnäbel, Felle, Ausscheidung, Haare . . . Für den Menschen giftige Pflanzen wie Seidelbast, Eisenhut, Hirschzunge, Weiße Germer, Pfaffenhütchen, Wacholder nehmen viele Tiere als Art Antibiotika, Entwurmungs- oder Aufputschmittel zu sich. Als Bub wurde mir oft beim Rauchen von Waldreben schlecht – dem Rotwild dient es im Sommer oft als Hauptnahrung. Ein Tier frisst nichts, was ihm schadet! Die Salweide dient zur Herstellung von Aspirin! Geigenkästen werden aus Bergahornholz gebaut. Zwischen Mai und Juli findet man hier ganze Wiesen voll mit Narzissen, Orchideen, Enzian oder Arnika“. Übrigens: Oberförster Stecher lehnt Medikamente dankend ab – seine Apotheke ist der Nationalpark.
So nebenbei lernen Naturliebhaber und Genussurlauber noch Dialektausdrücke, schaurige Wilderergeschichten, die Jägersprache, Bauernregeln und richtiges Verhalten in der Natur. Dass im Nationalpark etwa 80 Brutvogelarten, 50 Säugetiergattungen vorkommen, über elf Millionen Bäume stehen und in der fröhlich dahinsprudelnden Krummen Steyrling sich die Urforelle tummelt.
Zeit zum Reden und Fragen bleibt bei diesen außergewöhnlichen Naturstunden ausreichend. Etwa für: Warum Stecher in sein Trinkwasser Bachsteine gibt? Wie man gesunde Schnäpse ansetzt? Was ein Mäuaufloch ist? Wie er mit seinen Hirschen spricht? Was Felswand-Biotope sind? Herr Oberförster weiß alles!!
Bildtext: In den Bäumen des Nationalparks Kalkalpen kreucht und fleucht ein Vielzahl von Lebewesen.
Foto: Nationalpark Kalkalpen/Friedl
HiRes-Bild downloaden
(Byte: 2248605 )
Ein Besuch der geschichtsträchtigen Annakapelle gleich neben der Schmankerl-Gaststätte Jagahäusl „Wia z`aus“ (Knödel- und Mehlspeis-spezialitäten) darf nicht fehlen. Und sollte es dabei finster werden, sich nebenan Hirsche auf den Almwiesen suhlen, bedeutet das nicht erhöhten Alkoholkonsum – das ist Wirklichkeit in diesem Paradieszipfel.
Die Welt des Oberförsters Stecher ist nur ein Bruchteil der Nationalpark-Attraktionen. Allein der Raum Molln (18 Kilometer bis in den Bodinggraben) bietet mit dem Nationalparkzentrum Kalkalpen (mehrere Ausstellungen, Informationen, Vorträge, Filmvorführungen . . .), den weltberühmten Maultrommel-Werkstätten und Schmieden, die sogar in die Filmmetropole Hollywood Ritterrüstungen liefern, sensationelle Highlights. Im und angrenzend an diesen Naturjuwel in der „Pyhrn-Priel-Region“ warten auf die Gäste international prämierte Themenwege, Wasserfallwege, Höhlen, Museen (Wilderer, Felsbilder, Alpineum . . .), Bergbahnen, Seen, Berge bis 2500 m und unzählige Traumwanderungen.
Viele davon geführt: Durch Höhlen zu verborgenen Wassern! Auf dem Weg der Flößer! Wilderern auf der Spur! Blütenzauber im Nationalpark! Steinerne Zeugen! Almen im Waldmeer! Die Holzknechttour! Da geht es Tag und Nacht wild zu. Gegessen wird mit selbst geschnitzten Löffeln, nur Mehl und Fett wird mitgenommen, die Zutaten muss die Natur liefern. Und, und, und . . . Gönnen Sie sich als „Appetitanreger“ die Wanderung zu den Adlern, Orchideen, Urforellen, Geigenholzbäumen . . . Oberförster Stecher legt Ihnen die Spur.
Information:
Anreise: Den Nationalpark Kalkalpen bzw. die Ferienregion Pyhrn-Priel erreicht man mit dem Auto von Salzburg bzw. Wien her über die A1
bis zum Voralpenkreuz, anschließend über die A9, die Pyhrnautobahn und ab Kirchdorf auf der B 138 Richtung Graz. Mit dem Zug erreicht
man die Nationalpark Region am Besten über Linz und anschließend auf der Pyhrnbahn Richtung Selzthal.
Nationalpark Kalkalpen: Das 20.825 Hektar große Reservat liegt im Süden Oberösterreichs und ist nicht nur einer der jüngsten und
waldreichsten, sondern auch einer der schönsten Nationalparks der Alpenrepublik. Tausende Tierarten leben in und über den Tälern des
Sengsen- und Hintergebirges. Manche von ihnen gibt es anderswo kaum noch, wie zum Beispiel Steinadler, aber auch Braunbären, Luchse,
Auerhühner oder Alpensalamander.
Naturführung mit Oberförster Stecher: Dauer etwa drei bis vier Stunden, gute Fußbekleidung nötig. Für Familien bestens geeignet. Die
„Jagdwaffen“ Kamera, Lupe, Taschenmesser, . . . nicht vergessen! Abmarsch beim Parkplatz Scheiblingau im Bodingraben. Es sind insgesamt
über 80 verschiedene Führungen mit geschulten Nationalpark-Führern möglich.
Wanderhighlights: Standseilbahn Wurzeralm, Vogelsangklamm, Felsbildermuseum bei Spital am Pyhrn, Märchenrubbeln, Bergbahnen,
Schiederweiher, Alpineum im Stodertal, Sommerrodelbahn in Windischgarsten, Nationalpark Kalkalpen, Pießling-Ursprung, Wilderermuseum in
St. Pankraz, Klauser Stausee . . . . und neun Themenwanderwege. Ausgezeichnete Wanderunterlagen sind vorhanden.
Auch sind geführte Touren auf bis zu 2500 Meter hohe Berge, wie zum Beispiel dem Großen Priel (2512 Meter) möglich.
Ausflugstipps: Pferdekutschenfahrt vom Parkplatz Scheiblingau zum Jagahäusl/Bodinggraben. - Schmankerln zwischen Molln und
Bodinggraben: Schweinsbraten im Gasthaus Steiner; geräuchertes Wild im Gasthaus Kores; Knödeln und Mehlspeisen sind die Spezialität im
Gasthaus Jagahäusl.
Nähere Infos: Nationalpark Zentrum Molln, Nationalpark Allee 1, A-4591 Molln, Tel. + 43/(0)7584/3651; Fax: +43/(0)7584/3654, E-mail:
nationalpark(at)kalkalpen.at, www.kalkalpen.at
Nationalparkregion Ennstal, Arzberg 3, A-4462 Reichraming, Tel. +43/(0)7254/8414-0, Fax: +43(0)7254/8414-640, E-Mail:
nationalparkregion(at)oberoesterreich.at, www.nationalparkregion.com
DMC Tourismus GmbH, Hauptstraße 28, A-4580 Windischgarsten, Tel.: +43/(0)7562/5266; Fax: +43/(0)7562/5266-10. E-mail:
info(at)pyhrn-priel.net, www.pyhrn-priel.net
OÖ Tourismus-Info: Freistädter Str. 119, A-4041 Linz, Tel.: +43/(0)732/221022, Fax: +43/(0)732/7277-701, E-Mail:
info(at)oberoesterreich.at, Internet: www.oberoesterreich.at