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Tauchen im Attersee

REGION/LAND: Salzkammergut, Oberösterreich
KOMMENTAR: Der Attersee als Mekka des Süßwassertauchsports hat Tauchplätze ohne Ende. Seit neuestem führen sogar Stiegen zu den 26 beliebtesten Stellen des azurblauen größten Binnensees der Österreichischen Alpen.


Die Einstiegsstelle "3 Gumpen" am Gimbach im Salzkammergut. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Die Einstiegsstelle "3 Gumpen" am Gimbach im Salzkammergut. Foto: OÖ. Werbung/Hois


Alles im Fluss - und wir mittendrin

Der Gimbach im Salzkammergut bietet herrliche Aussichten - sowohl über als auch unter Wasser. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Der Gimbach im Salzkammergut bietet herrliche Aussichten - sowohl über als auch unter Wasser. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Beim Schnorcheln im Salzkammergut gitb's immer wieder Treffen mit den kleinen Bachforellen. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Beim Schnorcheln im Salzkammergut gitb's immer wieder Treffen mit den kleinen Bachforellen. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Von vielen kleinen Wasserfällen ist die Mitterweißenbach-Klamm im Salzkammergut gekennzeichnet. Foto: OÖ. Werbung/Hois
Von vielen kleinen Wasserfällen ist die Mitterweißenbach-Klamm im Salzkammergut gekennzeichnet. Foto: OÖ. Werbung/Hois
In den klaren Gewässern des Salzkammergutes kann es schon mal zu einer Begegnung mit einem Hecht kommen. Foto: OÖ. Werbung/Hois
In den klaren Gewässern des Salzkammergutes kann es schon mal zu einer Begegnung mit einem Hecht kommen. Foto: OÖ. Werbung/Hois

Tauchen und schnorcheln im oberösterreichischen Salzkammergut

 

von: HARALD HOIS

 


Die Tauchschulen vor Ort bilden aus, stehen mit Tipps und Tricks zur Seite und widmen sich neuerdings verstärkt dem Thema Schnorcheln. Wie es mit Schnorchelspots rund um den Attersee aussieht, hat sich Harald Hois genauer angesehen.

 

Wir machen uns vom Attersee auf ins nahe Weißenbachtal zum Mitterweißenbach, der schon von der Klamm weg mit imposanten Gumpen und Töpfen beeindruckt. Inmitten des weißlichen Kalkgesteines bahnt sich der Mitterweißenbach seinen Weg durch ein nahezu unverbautes Tal. Wunderschöne, tief eingegrabene, strömungsreiche Kurven ergänzen das Bild. Und unberührte, kristallklare Gewässer in einer atemberaubenden Landschaft versprechen einen einmaligen Tauchgenuss

 

Eine der besten Einstiegsstellen soll die „Mitterweißenbach–Klamm“ sein, dort versuchen auch wir unser Glück. Bei Kilometer 9,2 beim Parkplatz bei Maria in der Klamm führt hinter dem Parkschild ein schmaler Steig zum Bach, der allerdings manchmal durch feuchtes Laub etwas rutschig sein kann. Die Verankerung eines Sicherungsseils, das an einem der Bäume montiert wird, empfiehlt sich daher. Am Bachgrund angekommen überwältigt der Blick auf mehrere aneinander gereihte Becken, auch Gumpen genannt. In diesen natürlichen riesigen Badewannen herrschen tolle Sichtweiten und je nach Becken eine unterschiedlich starke Kehrströmung. Bachforellen und Saiblinge stieben auseinander, ein Baumstamm im oberen Becken bildet ein tolles Fotomotiv. Damit die Sichtweiten von bis zu 40 Metern auch bleiben, halten wir uns von den Felsen fern, an denen eine dünne Sedimentschicht klebt.

 

Wir gleiten, springen und rutschen von Pool zu Pool. Und nach etwa 500 m erreichen wir eine große, ruhige Stelle des Baches, wo man bequem wieder aussteigen kann.

 

Nur einen knappen Kilometer weiter erwartet uns die Kleine Klamm im Mitterweißenbach, ein ebenso perfektes Plätzchen zum Schnorcheln; aber auch zum Tauchen oder einfach nur zum Relaxen. Auf einem schmalen Fischerpfad geht’s zum Bach. Hinter dem großen Felsen steigen wir ins Wasser und gegen die kaum nennenswerte Strömung nach oben. Direkt hinter einem Wasserfall verbirgt sich eine kleine Höhle, in der sich gerne Fische sammeln. Hier schwimmt man am besten immer wieder bachaufwärts, um sich in aller Ruhe hinunter treiben zu lassen. Die Kombination aus wellenartig ausgeschliffenem Fels, glasklarem Wasser und sattgrünen Bäumen fasziniert uns so sehr, dass wir am nächsten Tag gleich noch eine Tour zu einer ähnlichen Stelle machen, zu den Gimbachkaskaden.

 

Direkt aus der Südflanke des nahen Höllengebirges sprudelt das glasklare Wasser des Gimbachs. Der Zugang liegt relativ nahe am Ort Weißenbach am Attersee, bei Straßenkilometer 4,2 weist ein grünes Hinweisschild auf die Örtlichkeit hin. Ein geräumiger Parkplatz, sogar mit Schattengarantie, erleichtert uns die Vorbereitung ganz wesentlich. Die Kaskaden sind übrigens auch ein Tipp für Wanderer und Badegäste und über den Wanderweg einfach zu erreichen.  

 

Die drei Becken, die wir erkunden, liegen zu Fuß nur etwa zehn Minuten vom Parkplatz entfernt. Das oberste ist das seichteste, der mittlere und der untere Topf haben etwa zwei bis drei Meter Tiefe sowie einen Durchmesser cirka von acht bis zehn Metern. Ein idealer Einstieg für Anfänger! Wir lassen uns im Kehrwasser der Becken einige Male durchtreiben und folgen dann dem Bachverlauf aufwärts. An einem Wasserfall erklimmt man rechts den Wildsteig und erreicht nach etwa 20 Minuten den so genannten „Kleinen Pool“. Etwa zehn Meter groß und maximal sieben Meter tief empfängt uns hier ein traumhafter kleiner Wasserfall, den wir „schnorchelnd“ genie-ßen. Und dabei zischen uns auch gleich zwei stattliche Forellen aus dem Dunklen entgegen: offensichtlich haben wir sie beim Mittagsschläfchen gestört.

 

Zum „großen Pool“ gelangen wir nach etwa 40 Minuten: Zu diesem besonders idyllisch gelegenen Flecken Erde geht’s über Stock und Stein, aber auch immer wieder den Bach durchschwimmend oder querend. Hier erwartet uns der reizvollste und größte Schnorchelplatz: ein wunderschöner Wasserfall (auch für Wasserspringer) mit einer kleinen Grotte unter Wasser, perfekt um die Seele baumeln zu lassen. Auf der Sole des Beckens liegt ein Baumstamm, der sich als prächtiges Fotomotiv entpuppt. Übrigens, die Farbe des Wassers ändert sich je nach Dauer der Schönwetterphase: Herrscht besonders lange Schönwetter (mindestens vier bis sechs Wochen), dann schimmert das Wasser von Gimbach und Weißenbach grünlich. Nach „normalen“ Schönwetterperioden eher gelblich.

 

Die beiden Bäche sind nur ein paar wenige von vielen weiteren tollen Schnorchelstellen rund um den Attersee: Ager, Seeache, Strubklamm-Almbach oder auch Mirchtlbach bieten sich für Schnorcheltrips exzellent an. Ganz zu schweigen von der „Mutter des Flusstauchens bzw. Flussschnorchelns“, der Traun. Und ein besonderer Tipp ist das Mündungsdelta der Seeache, das genau an der Grenze von Oberösterreich und Salzburg liegt und den Mondsee mit dem Attersee verbindet. Dieses Ge-wässer ist das klassische Laichgebiet für den schon seltenen Perlfisch, der direkt im Flussdelta beobachtet werden kann. Zugegeben, dazu ist ein Quentchen Glück notwendig.

 

Informationen

Weißenbachtal:
Beste Tauchzeit: Spätfrühling bis Spätherbst.
Regen: ca. 7 Tage nach dem letzten starken Regen wieder gut zu tauchen. Ideal nach etwa 3 Wochen.
Charakteristik (Strömung/Schüttung): bei Wasserfällen hoch, sonst mittel; teilweise auch Kehrwasser.
Lage/Anreise:
Von Norden/Osten: über die A1, Abfahrt Schörfling, dem Attersee entlang bis nach Weißenbach; dann dem Tal entlang den Straßenkilometerangaben folgen.
Von Westen: über die A1, Abfahrt Mondsee/Autobahn-Raststelle, Richtung Unterach, weiter nach Burgau und Weißenbach, dann den Straßenkilometern folgen.
Von Süden: über die B145 (Salzkammergut Bundesstraße) von Bad Ischl Richtung Gmunden, kurz nach Bad Ischl links ins Weißenbachtal und den Straßenkilometern folgen.


Tourismusinfo (Hotels/Gasthöfe/Pensionen und Ausflugstipps):
Ferienregion Attersee, Nußdorfer Straße 15, Attersee
A-4864 Attersee, Tel: +43/(0)7666/7719, Fax: +43/(0)7666/7719-19
www.attersee.salzkammergut.at/tauchen.html
Der Wirt in der Nähe (kulinarische Tipps): Gasthof Pension Nixe in Weißenbach am Attersee
Füllstationen/Tauchschulen: Austrian Divers, Christine Acker, Seeleitenstrasse 4e, A-4866 Unterach am Attersee, Tel.: +43/(0)7665/8524
Email: info@austrian-divers.at, http://www.austrian-divers.at

 

Seeache:
Beste Tauchzeit: Ist im Frühjahr wenn die Fische zum Laichen in die Ache
kommen.
Regen: Durch den vorgelagerten Mondsee, der als Filter fungiert, und durch die eher kurze Fließstrecke ist der Fluss relativ schnell wieder sauber.
Charakteristik (Strömung/Schüttung): die beschriebene Tauchstrecke weist eine mittlere bis schnelle Fließgeschwindigkeit auf.
Lage/Anreise:
Über die Westautobahn A1 bei der Mondsee Autobahnraststätte auf derL541 abfahren und in die B151 Atterseestrasse einbiegen und Richtung Attersee fahren. Nach der Brücke der Seeache, rechts ist eine Parkmöglichkeit.
Tourismusinfo (Hotels/Gasthöfe/Pensionen und Ausflugstipps): Ferienregion Attersee, Informationsbüro Unterach, Hauptstr. 9, A- 4866 Unte-rach am Attersee, Tel.: +43(0)7665/8327 Fax: +43/(0)7665/20561, info.unterach@attersee.at, www.oberoesterreich.at/unterach Ausflugstipps: www.attersee.at
Der Wirt in der Nähe (kulinarische Tipps): "Weingartl" Andreas Maritsch, Hauptplatz 6, A- 4866 Unterach, Tel.: +43/(0)7665/8274
Füllstationen/Tauchschulen: AUSTRIAN DIVERS, Seeleitenstrasse 4e, A-4866 Unterach am Attersee, Telefon: +43/(0)7665/8524, Fax: +43/(0)7665/8524-4, Email: info@austrian-divers.at Web: http://www.austrian-divers.at

 

Wer jetzt so richtig Lust auf Schnorcheltouren oder Flusstauchtouren in Österreich verspürt, sollte sich den neuen Tauchführer „Tauchen in Fließgewässern“ von Harald Hois/Gerald Kapfer nicht entgehen lassen. Das Buch, das von der Steirischen Verlagsgesellschaft aufgelegt wurde, ist im überall Buchhandel zum Preis von € 24,90 (A) bzw. € 24,20 (D) erhältlich. ISBN: 978-3-85489-148-2, www.leykamverlag.at




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