Das Werk des berühmten Glaskünstlers René Lalique (1860 bis 1945), das weltweit Bewunderung genießt, ist der Öffentlichkeit in seinem ganzen Facettenreichtum zugänglich. Die ausgestellten Kunstwerke, die für ihre filigrane Schönheit bekannt sind, könnten vielfältiger nicht sein. Sie stammen aus zwei verschiedenen Phasen Laliques Schaffens und können als Vertreter des Jugendstils und des Art Déco einander entgegengesetzten Stilrichtungen zugerechnet werden. Schmuck und architektonische Elemente glitzern ebenso im Licht der Ausstellungsräume wie kristallene Parfümflakons, Vasen oder Statuetten. Kühn mag vielen Betrachtern auf den ersten Blick der Einsatz des weiblichen Körpers als Zierelement erscheinen. Er erklärt sich dann aber aus der Biographie des Künstlers: Lalique fand Inspiration nämlich in Frauen, Tieren und Pflanzen. Die Ausstellung umfasst Werke aus dem Gründungsfond, aus dem Depot der Firma Lalique, aus großen Pariser Museen wie dem "Musée des Arts décoratifs" und dem "Musée des Arts et Métiers" sowie Leihgaben privater Sammler. Für Besucher des Museums, das von einer reizvollen Landschaft mit vielen Bäumen und Blumen umgeben ist, wird die Verbindung zwischen der Kunst Laliques und der Natur direkt spürbar. Quartier hat das Museum, das unter Federführung des international renommierten Architekten Jean-Michel Wilamotte entstanden ist, in einer ehemaligen Glashütte bezogen. Dies und die Wahl des Ortes Wingen-sur-Moder im Herzen des Regional-Naturparks Nordvogesen, sind natürlich keine Zufälle, sondern lassen sich geschichtlich erklären. Kurz nach dem ersten Weltkrieg nämlich begann René Lalique in Wingen-sur-Moder, dem bis heute einzigen Produktionsstandort der Marke, seine Manufaktur einzurichten. Glaskunst hatte in dieser Region bereits Tradition. Finanziert wurde das Bauvorhaben durch das Departement Bas-Rhin, die Region Elsass, den Gemeindeverband Pays de la Petite Pierre und die Gemeinde Wingen-sur-Moder. Die Firma Lalique hat das Projekt ebenfalls von Anfang an unterstützt.
Unweit des Museums laden zudem viele Sehenswürdigkeiten zu Ausflügen ein: die Burg Lichtenberg, die Felswohnungen im Graufthal, das Museum des Elsässer Siegels und das Museum für Volkskunst und Traditionen in La Petite-Pierre, das Glasmacherzentrum in Meisenthal, ...
Weitere Informationen
www.musee-lalique.com
Das Elsass:
Die kleinste Region Frankreichs erstreckt sich mit 190 Kilometern Länge und 50 Kilometern Breite über das Departement "Bas-Rhin" (Unterelsass) im Norden und das Departement "Haut-Rhin" (Oberelsass) im Süden. Als direkter Nachbar Deutschlands grenzt das Elsass als einzige Region Frankreichs direkt an den Rhein. Die Vielfalt reicht von abwechslungsreicher Landschaft - dem Ried in der elsässischen Ebene, Weinbergen und dem Vogesengebirge - über geschichtsträchtige Orte wie der Maginot-Linie bis zu einem breiten Angebot an Aktivitäten.
Weitere Informationen
www.elsass-tourismus.de