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Empfehlungen für Besucher

REGION/LAND: Asien, Japan
KOMMENTAR: Gerade in einem Land mit einer so unterschiedlichen Kultur wie Japan findet man zahlreiche Verhaltensweisen, die stark von dem abweichen, was wir in Deutschland gewohnt sind.


104013 Japanisches Gasthaus in Shizuoka. Foto. JNTO
104013 Japanisches Gasthaus in Shizuoka. Foto. JNTO

Was sollte man auf keinen Fall tun – und worauf achten? Hier haben wir einige der wichtigsten Regeln für Reisende in Japan zusammengestellt:

 

Begrüßung:
Unter Japanern ist das Händeschütteln bei der Begrüßung nicht gebräuchlich – stattdessen verneigt man sich voreinander: Vorsicht: Wie tief man sich verbeugt, hängt vom Rang des Gegenübers ab, und ist eine Wissenschaft für sich. Die Bandbreite reicht vom leichten Neigen des Kopfes bis zur Verbeugung im 90-Grad-Winkel. Europäer sind hier hoffnungslos verloren. Ein Neigen des Kopfes zusammen mit einem freundlichen Lächeln ist jedoch ein weithin akzeptierter Ersatz. Weltgewandte Japaner kennen sich natürlich in westlichen Gepflogenheiten aus – hier ist der Händedruck am Platz.

 

Höflichkeit
Die japanische Höflichkeit und die daraus resultierenden Umgangsformen (wie zum Beispiel die Verbeugung zur Begrüßung) bilden für Europäer ein oft undurchdringliches Dickicht. Korrektheit, Zurückhaltung, das Lächeln, der Widerwillen, Emotionen zu zeigen, nein zu sagen, oder auch zu widersprechen, sowie das Wahren der Privatsphäre gestalten sich nach Regeln, die den Reisenden fremd sind und es meist bleiben. Die positiven Auswirkungen der japanischen Mentalität jedoch bekommt jeder Besucher zu spüren: die Herzlichkeit, die Hilfsbereitschaft, die Ehrlichkeit, die Service-Orientierung, die jeden Einkauf zum Erlebnis macht,, und die Freundlichkeit der Menschen.

Den größten Faux-pas in japanischen Augen sollte man jedoch unbedingt vermeiden: Als äußerst unfein gilt es, sich die Nase in der Öffentlichkeit oder gar während des Essens zu putzen. Ansonsten sind Japaner sehr nachsichtig gegenüber westlichen Besuchern, was die Einhaltung japanischer Gepflogenheiten betrifft  – woher soll es der Gast auch wissen?

 

Kleidung
Großer Wert wird auf korrekte Kleidung gelegt, auch wenn hier westliche Einflüsse ständig zunehmen. Bei vielen Japanern auf Rundreise in Deutschland lässt sich das gut beobachten – Jeans und T-Shirt sind hier eindeutig auf dem Vormarsch. Im Geschäftsleben in Japan sind jedoch dunkler Anzug und Krawatte obligatorisch. Für weibliche Geschäftsreisende gilt: dezentes dunkles, die Knie bedeckendes Kostüm und Strumpfhosen auch im Hochsommer.

 

Im Ryokan
Ryokans sind traditionelle Hotels im japanischen Stil. Ihre Atmosphäre ist meist weitaus familiärer als in Hotels westlicher Art. Die Räume sind mit Strohmatten (Tatami) ausgelegt und durch Schiebewände unterteilt. Die Mahlzeiten werden häufig auf dem Zimmer eingenommen.

Straßenschuhe gelten in Japan als unrein. Deshalb ist es oberstes Gebot, die Schuhe beim Betreten eines Schreins, Tempels oder eben eines Ryokan auszuziehen. Auch wenn der Japaner dem Gast anbietet, die Schuhe anzubehalten, sollte man sie trotzdem als Zeichen der Höflichkeit ausziehen. In Bädern und WCs stehen meist Extrapantoffeln bereit. Diese sollte man danach unbedingt wieder gegen die normalen Zimmerpantoffeln tauschen.

Für das Bad im Onsen, der heißen Quelle, oder auch im Becken des Ryokan zieht man schon im Zimmer den bereitliegenden Yukata (eine Art leichter Baumwoll-Bademantel) an. In den ebenfalls bereitstehenden Schlappen macht man sich dann auf den Weg zum Bad. Hat man im Umkleideraum den Yukata abgelegt, gelangt man in einen Bereich mit niedrigen Hockern, Duschen oder auch nur Wasserhähnen. Hier säubert man sich mit Seife und Bürste gründlich bevor man ins Becken steigt. Erst dann, und nur frisch gewaschen steigt man in das Becken. Viele Ryokans haben früher keine westlichen Gäste aufgenommen – aus Furcht, diese würden die Badeetikette nicht verstehen. Übrigens, das Wasser in den Becken ist meist ziemlich heiß! Man sollte es langsam angehen lassen, dann stellt sich nach einigen Minuten die komplette Entspannung ein – und man versteht, warum für die Japaner die Onsen ein unverzichtbarer Teil ihrer Kultur sind.


101224 Ninen- Zaka, nördliches Kyoto, Einkaufssstraße nahe der berühmtesten Tempel. Foto. JNTO
101224 Ninen- Zaka, nördliches Kyoto, Einkaufssstraße nahe der berühmtesten Tempel. Foto. JNTO
108032 Flohmarkt in Harajuku, Tokyo. Foto. JNTO
108032 Flohmarkt in Harajuku, Tokyo. Foto. JNTO
100032 Der Shinkansen Hikari, Tokyo. Foto. JNTO
100032 Der Shinkansen Hikari, Tokyo. Foto. JNTO

Im Geschäftsleben
Da in Japan Visitenkarten „Leute machen“, ist es für Geschäftsreisende unbedingt erforderlich, entsprechende Karten bei sich haben, und zwar am besten beidseitig bedruckt: auf der einen Seite in Englisch oder Deutsch, auf der anderen Seite in Japanisch. Der Austausch von Visitenkarten macht es nicht nur leichter, die fremdländischen Gesichter auseinander zu halten, sondern ermöglicht den Japanern zugleich die hierarchische Einordnung des Fremden. Es ist üblich und gilt als besonders höflich, die Visitenkarte mit beiden Händen zu überreichen und entgegenzunehmen. Die Karte sollte dann aber nicht weggesteckt werden, sondern sie wird genau studiert oder vor sich auf den Tisch gelegt,  um immer wieder darauf zurückgreifen zu können.

Einen wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Japan bildet der Austausch von Geschenken. Sie haben als Ausdruck der Verbundenheit, Dankbarkeit und auch als Zeichen des Respekts einen hohen Stellenwert. Es muss nichts großartiges sein – Süßigkeiten oder Blumen reichen aus. Auch ein Mitbringsel aus dem Heimatland des Gastes erfreut sich immer besonderer Beliebtheit.

 

Im Restaurant
Beim guten Ton im Restaurant gibt es einiges zu beachten. Geht man mit Japanern essen, sollte man vor allem bei geschäftlichen Anlässen sich nie selbst zuerst etwas zu trinken einschenken, immer zuerst dem Nachbarn. Dieser wird dann im Gegenzug dieselbe Höflichkeit erweisen. Auch sollte man es tunlichst vermeiden, beim Essen die Stäbchen aufrecht in den Reis zu stecken. Auf diese Weise wird der Reis nämlich ausschließlich am buddhistischen Hausaltar den Geistern der verstorbenen Vorfahren als Speiseopfer dargeboten. Ganz anders als bei uns gehört es in Japan dagegen zum guten Ton, Suppe auch durchaus lautstark zu schlürfen – damit wird zum Ausdruck gebracht, dass das Essen schmeckt – ein Lob für den Gastgeber oder den Koch.

 

Trinkgeld
Trinkgelder sind in Japan nicht üblich. Ausnahmen sind die Kofferträger in westlichen Hotels – hier sind 200 Yen pro Koffer angemessen. Und im Ryokan ist es üblich der Bedienung am Ende des Aufenthalts ein Trinkgeld zu überreichen. Vorsicht – dies muss in einem Umschlag geschehen. Geld offen zu übergeben gilt als taktlos. In Restaurants, Taxis, Bars und Diskotheken ist Trinkgeld jedoch unbekannt – der Kunde ist schließlich König. Wer einmal Bekanntschaft mit japanischen Service-Einrichtungen gemacht hat, wird sie, wieder zu Hause in Deutschland, schmerzlich vermissen… .

 

Sich Zurechtfinden 
Zugegeben, mit dem gesprochenen Englisch hapert es noch in Japan, selbst in Großstädten, wie Tokyo, Kyoto und Osaka. Außerhalb dieser Städte kann man ohne Japanisch-Kenntnisse mitunter in Verzweiflung geraten. Die gute Nachricht lautet jedoch: Bei der Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren viel getan. Schilder auf Straßen, in Bahnhöfen, im Shinkansen und in den U-Bahnen sind auch in Englisch gehalten, und erleichtern die Orientierung. Wenn man sich verlaufen hat, einfach stehen bleiben und ein ratloses Gesicht machen. Innerhalb kürzester Zeit wird man angesprochen und gefragt, ob man Hilfe braucht. Japan ist so ziemlich das einzige Land, wo man sicher sein kann, dass es wirklich nur um pure Hilfsbereitschaft geht. Viele Reisende berichten, dass Einheimische kilometerweite Umwege gemacht haben, oder den Transport im eigenen Auto anboten, um den Reisenden ans gewünschte Ziel zu bringen.




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