Licht spielt eine besondere Rolle in Perth

REGION/LAND: Western Australia, Perth, Australien
KOMMENTAR: Die Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia gilt nicht nur als sonnigste Metropole in Australien, sondern trägt zudem noch den Namen „City of Lights“ – Stadt der Lichter.


Warren National Park, Karri Forest, ©Tourismus Australia
Warren National Park, Karri Forest, ©Tourismus Australia
Abenteuerradeln auf roter Sandpiste, ©Tourismus Australia
Abenteuerradeln auf roter Sandpiste, ©Tourismus Australia
Wildflowers, ©Tourismus Australia
Wildflowers, ©Tourismus Australia

Perth City, die Skylines bei Nacht, ©Tourismus Australia
Perth City, die Skylines bei Nacht, ©Tourismus Australia
Kangaroo, ©Tourismus Australia
Kangaroo, ©Tourismus Australia

Unter dem Namen "City of Lights" wurde Perth im Jahre 1962 auf der ganzen Welt bekannt, als der amerikanische Astronaut John Glenn auf dem ersten bemannten Raumflug die Erde umkreiste. In der Nacht des 20. Februar erhellten die Bewohner von Perth ihre Stadt, um dem einsamen Astronauten im All mit einem Lichtermeer von der Erde zu grüßen. John Glenn war von dieser Geste so angetan, dass er Perth auf den Namen City of Lights taufte.

 

Perth weist nach Westen und kommt so in den Genuss der Nachmittagssonne, ein Bonus der den Städten an der Ostküste aus geografischen Gründen vorenthalten bleibt. Atemberaubende Sonnenuntergänge machen den Besuch der nicht weniger als fünfzehn Strände zu einem besonderen Erlebnis. Die phantastischen Strandabschnitte in Nähe zum Stadtzentrum gehören zu den besten aller australischen Städte. Breite, sandige Küstenstreifen und klares, türkisfarbenes Wasser locken Schwimmer und Surfer an die beliebtesten Strände nach Cottesloe und Scarborough. Eine beständige Seebrise, von den Einheimischen Fremantle Doctor genannt, sorgt an heißen Tagen für Abkühlung am frühen Nachmittag. Derart gesegnet scheint das gute Leben in Perth eine Heimat gefunden zu haben. Die Attraktivität von Perth wird durch Sehenswürdigkeiten, die in naher Umgebung das reiche Kaleidoskop an Landschaften und Erlebnisse des Bundesstaates präsentieren, weiter gesteigert.

 

Fremantle – Von Siedlern gegründet, von Seglern entdeckt
Neunzehn Kilometer südwestlich von Perth liegt an der Mündung des Swan River die historische Hafenstadt Fremantle. Seit der Gründung im Jahr 1829 schlummerte das farbenfrohe Städtchen bis 1987 in einem Dornröschenschlaf. Mit dem australischen Gewinn der begehrtesten Trophäe im Segelsport, dem America’s Cup, war das kleine Städtchen plötzlich auf jeder Weltkarte vermerkt. Dennoch hat sich Fremantle die besondere Atmosphäre erhalten. Historische, oft von Strafgefangenen errichtete Gebäude, und tolle Pubs verleihen der beliebten Hafenstadt einen ansprechenden Charme.

Einer der stimmungsvollsten Plätze, ist sicherlich eines der vielen Straßencafés entlang des Cappucino Strip. Sehen-und-Gesehen-werden sind hier mehr Kür als Pflicht, da die Australier wie auch sonst im Leben nicht alles und vor allem sich selbst nicht zu ernst nehmen. Der geschäftige Fremantle Market, der jeden Freitag bis Sonntag in der historischen Markthalle stattfindet, ist ebenfalls eine spannende Möglichkeit, das bunte Leben des Hafenstädtchens zu erleben.

Fremantle ist von Perth leicht zu erreichen, ob mit Bus, Zug, Fähre oder Taxi. Neben unzähligen Cafés, Pubs und Restaurants direkt am Meer locken auch interessante Museen und Galerien. Attraktionen wie das Maritime Museum und das Fremantle Museum and Arts Centre sollten Besucher ebenfalls nicht versäumen.

 

Rottnest Island – Eine Verwechslung mit Folgen
Viele Bewohner von Perth, die von Urlaub in Übersee sprechen, denken an Rottnest Island. Diese rund 2.000 Hektar große Kalksteininsel liegt achtzehn Kilometer westlich von Perth und gehört zu einer der beliebtesten Ferienziele des ganzen Bundesstaates. Die 40 km lange Küste beherbergt feinsandige Traumbuchten, die alle Arten von Wassersport erlauben. Schwimmen, Tauchen und Surfen in dem kristallklaren Wasser sind ein reines Vergnügen. Private Fahrzeuge sind auf der Insel nicht zugelassen; das Fahrrad ist daher das beliebteste Fortbewegungsmittel auf Rottnest Island. Fahrräder können entweder am Festland oder direkt auf der Insel angemietet werden. Die Hauptsaison von November bis April ist auch die Zeit verschiedener Veranstaltungen, die meist das Meer zum Thema haben. So das alljährliche Rottnest Festival im März oder der Schwimmwettkampf von Cottesloe nach Rottnest im Februar. Mittlerweile konkurrieren mehr als 1.200 Teilnehmer auf rund zwanzig Kilometer langen Schwimmstrecke.

Aufgrund seiner geografischen Lage im Indischen Ozean genießt Rottnest Island kühlere Sommer und wärmere Winter als das gegenüberliegende Festland. Aus diesem Grund sind die Wintermonate eine beliebte Reisezeit, zumal diese Saison auch besondere Ermäßigungen für Unterkünfte bietet. Auch im Sommer bietet Rottnest Island Logis für jede Reisekasse. Ob Strandvilla, Hotel, Lodge oder Campingplatz: Alle Besucher werden ohne Zweifel auch Bekanntschaft mit den freundlichen Inselbewohnern machen, die Rottnest ihren Namen gaben. Quokkas sind Beuteltiere wie die Kängurus und gehören zur Gattung der Wallaby. Als der holländische Seefahrer William Vlamingh im Jahre 1696 die Insel betrat, fand er diese possierlichen Beuteltiere vor. Allerdings hielt Vlamingh die Quokkas für große Ratten und taufte die Insel kurzerhand in den wenig schmeichelnden Namen „Rattennest – Rottnest“. Diese Verwechslung hat der Popularität von Rottnest allerdings nicht geschadet. Nur hier auf Rottnest Island finden sich Quokkas und sind damit die besondere Attraktion der Insel.

 

Swan Valley – Zeitreise mit Weinprobe
Keine halbe Stunde Autofahrt von Perth liegt Swan Valley, die älteste Weinbauregion in Western Australia. Das Swan Valley beherbergt rund 30 Weinkellereien, viele davon preisgekrönt und noch heute in Familienhand.
Die meisten Winzereien bieten neben Verkostungen auch hervorragende Restaurants. Australier lieben es, gutes Essen und Trinken unter freiem Himmel alfresco  zu genießen. Der einmalige Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre lädt auch dazu ein, die Nacht im Freien zu verbringen, dennoch freuen sich Besucher des Swan Valley über das breite Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Gästen stehen Selbstversorger-Apartments und Campingplätze ebenso zur Verfügung wie charaktervolle Bed & Breakfasts und stilvolle Fünf-Sterne-Resorts.

Die Nähe zu erlesenen Weintrauben scheint sich auch positiv auf die Kunst auszuwirken. Das Swan Valley ist nicht nur Heimat ausgezeichneter Weingüter, sondern auch für eine Vielzahl von Kunststudios und -galerien, einschließlich der größten Privatgalerie in Western Australia. Das Swan Valley war eine der ersten Regionen die in Western Australia besiedelt wurden. Noch heute finden sich hier Zeugnisse der frühen Kolonialzeit. Das Städtchen Guildford, rund zwölf Kilometer nordöstlich von Perth, wurde 1829 als Marktstadt und Binnenhafen gegründet. Guildford erscheint mit seiner Lage zwischen dem Swan und Helena River beinahe wie eine Insel. Heute steht Guildford mit seinen zahlreichen historischen Gebäuden von 1840 unter Denkmalschutz.
Guildford ist nicht nur Ausgangspunkt für weitere Touren durch das Swan Valley, sondern eignet sich auch für eine Zeitreise der besonderen Art.

Im März 1827 führte der junge englische Kapitän James Sterling eine Expedition entlang des Swan River auf der Suche nach einem Standort für eine neue britische Kolonie. Die Truppe wurde im Gebiet von Guildford fündig, das zwei Jahre später unter dem Namen Swan River Colony gegründet wurde. Heute können Besucher auf dem Swan Valley Heritage Trail den Spuren der damaligen Expedition folgen. Start ist am Success Hill, wo die Gruppe um James Sterling eine Süßwasserquelle fand. Von hier verläuft der Swan Valley Heritage Trail auf einer Länge von rund 40 Kilometern, eine bequeme Halbtages-Tour, die zahlreiche Gelegenheiten für ein Picknick, eine Kanutour oder eine weitere Weinprobe bietet.

 

Die Pinnacles – Eiszeit im Wüstensand
Auch der Reisende, der Perth in nördlicher Richtung verlässt, wird von der Vielfalt der australischen Landschaftsformen überrascht.  Nach nur dreieinhalb Stunden führt die Fahrt entlang der westaustralischen Küste zu einer der Wahrzeichen des Bundesstaates, dem Pinnacles Desert. Diese Region ist im eigentlichen Sinne keine Wüste, sondern eine Ansammlung lang gestreckter Dünenketten.
Aus dem gelben Sandboden erheben sich Tausende bis zu vier Meter hohe Kalksteinsäulen, die teilweise bizarre Formen annehmen. Die Entstehungs-geschichte dieser einzigartigen Skulpturen reicht zurück in die Eiszeit. Kalkreiche Sandablagerungen aus der Eiszeit wurden hier bewaldet, wobei die Bäume in ihrem Einzugsbereich den Kalk verbraucht haben. Dort wo keine Bäume standen, verfestigte sich der Boden und blieb stehen, als der Wind den Boden unter dem einstigen Wald ausblies. Die unter dem Einfluss von Winderosion geformten Kalksteinformationen werden heute als Pinnacles bezeichnet.

Die Pinnacles gehören zum Nambung Nationalpark, dessen traumhafte Strände und das in den Monaten August bis Oktober verschwenderisch blühende Heideland die Besucher anziehen. Die Verbindung von Kalksteinsäulen, hellem Wüstensand und dem im Hintergrund in dunklem blau glänzenden Indischen Ozean ergeben eine einzigartige Kulisse mit faszinierendem Farbenspiel. Der rund 250 Kilometer nördlich von Perth liegende Nambung Nationalpark ist leicht zu erreichen. Selbst für Fahrten im Park ist kein Geländewagen erforderlich. Reisenden, die eine geführte Tagestour einer individuellen Anreise vorziehen, stehen dabei in Perth günstige Angebote vieler Veranstalter zur Verfügung.

 

Perth und seine nahe Umgebung garantiert einmalige Erlebnisse inmitten einer überwältigenden Natur. Ob traumhafte Strände, unberührte Wildnis oder die einzigartige Tierwelt. Einen ersten Eindruck über die Schönheit von Western Australia ermöglichen Kurzreisen, die von Perth aus problemlos zu planen sind. Und die wahren Schönheiten des Bundesstaates lassen sich auch besser direkt vor Ort als aus einer fernen Raumkapsel bewundern.

Informationen über Australien:  www.australia.com



 

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