Im Sattel in Irland

REGION/LAND: Irland
KOMMENTAR: Was ist das Thema Nr. 1 in irischen Pubs? Falsch! Wenn es wirklich interessant wird, unterhalten sich Iren höchstwahrscheinlich über Pferde.


Reiten, Trails und Pferde mit bunten Wagen

Pferderennen am Rossbeigh Strand, Ulster, Northern Ireland
Pferderennen am Rossbeigh Strand, Ulster, Northern Ireland

Loughall, Armagh, Ulster, Northern Ireland
Loughall, Armagh, Ulster, Northern Ireland
The Burren, Clare, Munster, Republic of Ireland
The Burren, Clare, Munster, Republic of Ireland

Zugegeben: meist geht es darum, wie die Chancen eines mehr oder minder edlen Rosses am Wettschalter sind. Aber Hintergrund dieser Zocker-Dialoge ist doch stets ein tiefes Verständnis von Pferden und ihrer Seele.
Kein Wunder, dass dieses grüne Land schon seit fast hundert Jahren Reiturlauber vor allem aus Großbritannien anzieht. Es gibt eine ganze Reihe von Gestüten, die auf eine lange gastliche Tradition zurückblicken. Andere Reitzentren sind erst in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden, als sich auf dem europäischen Festland herumsprach, wie geeignet die Insel für Ferien im Sattel ist und die Nachfrage stieg.

 

Wanderreiten
Drei Tage Reiten und dabei nur eine handvoll Straßen überqueren – das ist eine Wunschvorstellung der Wanderreiterer. „Hier werden solche Wünsche war“, sagte Barbara, eine passionierte Pferdefreundin aus Hessen. Seit Jahren kommt sie regelmäßig nach Irland, um bis zu eine Woche lang über das Land zu reiten. Sie kennt eine Reihe von Reiterhöfen und attestiert ihnen eine durchweg hohe Qualität. „Die meisten Pferde und Ponies sind sehr gepflegt, und die Guides kennen attraktive Trails, auf denen es viel zu sehen gibt.“

 

Geländereiten
„Wer in solch einer schönen Umgebung ist, will nicht nur in der Halle reiten“, erklärt Joseph und Ina nickt zustimmend. Das Paar aus Zürich hat das Reiten erst von einigen Jahren kennen gelernt, „bei einer Übernachtung in einem Farmhaus, das ein paar Pferde im Stall hatte.“ Weil es ihnen Spaß machte, lernten sie das Reiten. Nun drängt es sie hinaus auf die Trails: „Wir haben extra einen Reiterhof mit Geländeritten ausgesucht.“ Der erste Test ist zufrieden stellend verlaufen, nun soll es bald hinausgehen ins freie Feld.

 

Sprachunterricht
„A horse! A horse! My Kingdom for a horse!” – das Shakespeare-Zitat wäre doch ein gutes Exempel für den Sprachunterricht, den einige Reiterhöfe vornehmlich für ihr jugendliches Publikum anbieten. Die Kombination ist bestechend: büffeln und reiten. Es ist schließlich auch lohnend, sich Vokabeln und Grammatik einzuprägen. Schließlich verstehen die Pferde in Irland nur Englisch, bestenfalls auch Gälisch. Aber ein Satz wie „Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für ein Pferd!“ würde wohl unerhört verhallen.

 

Pferde statt Familie
Kinder mögen Pferde, insbesondere, wenn sie wie die Connemara Ponies nicht so hoch gewachsen sind. Aber nicht alle Eltern teilen diese jugendliche Begeisterung für die schmucken Reittiere und wollen ihre Ferien zwischen Reithalle und Führring verbringen. Deshalb offerieren viele Reiterhöfe auch Reiterferien für unbegleitete Kinder. Selbstverständlich gibt es für die Junioren eine spezielle Betreuung und Aufsicht.

 

Zigeunerwagen
Die ungewöhnlichste Art, mit Pferden Ferien zu machen, sind gewiss die bunten Zigeunerwagen (horse-drawn caravans), die mit einer Pferdestärke über wenig befahrene Seitenstraßen zuckeln und bei dieser Gemächlichkeit der Fortbewegung für einen total entspannten Urlaub sorgen. Die farbenfrohen „Tonnen“ bieten Platz für vier bis fünf Personen, wenn allerdings alle Erwachsene sind, kann es eng werden. Eine Kochnische sorgt dafür, dass man an Bord nicht nur schlummern, sondern auch schlemmen kann. Erfahrungen im Kutschieren oder anderer Pferde-Fähigkeiten bedarf es nicht, aber sicherlich Zuneigung zu den Vierbeinern, um für eine oder mehr Wochen durch das Land zu zigeunern.
Selbstverständlich gibt es vor dem Start eine gründliche Einweisung für den Umgang mit Gefährt und Tier. Die Routen sind vorgegeben, damit man nach der Tagesetappe das Pferd und auch die Reisegesellschaft versorgen kann.
Insgesamt gibt es fünf Zigeunerwagen-Anbieter in den Grafschaften Wicklow, Laois, Galway, Mayo und Kerry (www.irishhorsedrawncaravans.com).

 

In den Grünen Ferienseiten der Irland Information findet man Reiseveranstalter, die Reit- und Zigeunerwagenurlaub anbieten. Die Broschüre Reiturlaub (Equestrian Holidays Ireland), ebenfalls erhältlich bei der Irland Information, listet die Reiterhöfe des Landes auf. Tabellarisch sind Angaben über die Anzahl der vorhandenen Pferde, die Reitprogramme, Flughafentransfers und möglichen Englischunterricht aufgeführt. Auf der Internetseite von Equestrian Holidays Ireland (www.ehi.ie) erhält man alle Informationen auch auf Deutsch.

 

Beratung und Broschüren:
Irland Information, Tel: 069-66 800 950, www.tourismireland.com



 

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