Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle im Bregenzerwald. In erster Linie erzeugen die Bregenzerwälder Milch, die sie zu einem guten Teil für die Herstellung erstklassiger Käse verwenden. Die KäseStrasse Bregenzerwald führt hinter die Kulissen des bäuerlichen Lebens und gibt Einblick in die jahrhundertealte Käsekultur. Zahlreichen Käswirte und Hauben-Restaurants tischen allerlei Köstlichkeiten rund um den Käse auf.
KäseStrasse Bregenzerwald
Entlang der KäseStrasse Bregenzerwald haben sich zahlreiche Experten zusammengeschlossen. Die KäseStrasse vereint Sennereien, Sennalpen, Bauernhöfe Käsewirte, Metzger, Bäcker und traditionelle Handwerksbetriebe. Sie alle organisieren das ganze Jahr hindurch Veranstaltungen, laden zu Verkostungen und weihen in die Geheimnisse der Käsekultur ein.
Alles Käse, oder was?
16 Dorfsennerein erzeugen pro Jahr 4.500 Tonnen Käse im Bregenzerwald. Sie werden von 1100 Milchbauernfamilien täglich mit frischer silofreier Rohmilch beliefert: ein besonderes Qualitätskriterium, denn nur knapp 2 Prozent der Milch im EU-Raum sind silofrei. Etwa 30 verschiedene Käsesorten produzieren die Bregenzerwälder Käsemacher. Aushängeschild ist der Bregenzerwälder Bergkäse, ein schmackhafter Hartkäse. Beliebt sind auch die international preisgekrönten Rohmilch-Emmentaler, milde bis würzige Schnittkäsesorten, Camemberts, Kuh-, Schaf- und Ziegenkäsle oder der Bachensteiner, ein Rotschmierweichkäse.
Wichtig für die regionale Lieblingsspeise, die Kässpätzle (oder Käsknöpfle), ist der sogenannte Räßkäs, ein besonders würzig schmeckender Käse. Sogar einen Wälder-Mozzarella gibt es. Etwas Außergewöhnliches ist der Alpzieger: er wird aus Molke gemacht, über 40 Kräuter geben ihm die typische grüne Farbe. Als Wälder-Schokolade bezeichnet man den „Gsig“ oder „Sig“, eine absolute Rarität. Es handelt sich dabei um karamelisierten Milchzucker mit vielen natürlichen Inhaltsstoffen.
Wissenswertes zum Alpsommer
Im Bregenzerwald wird seit Jahrhunderten eine 3-stufige Bewirtschaftung der Weiden praktiziert. Das Vieh (Jungvieh, auch „Galtvieh“ genannt, und Melkvieh) grast nach der Schneeschmelze erst einmal die Talweiden ab. Von Mitte Mai bis Ende Juni zieht man aufs „Vorsäß“. Ab Anfang/Mitte Juli bis Mitte September dann auf die Alpe, bis etwa Mitte Oktober wieder aufs „Vorsäß“, bevor es Mitte September zurück in den heimischen Stall geht. Der Alpabtrieb und der anschließende Markt mit Käseprämierung in Schwarzenberg zählt zum Höhepunkt des Alpsommers.
Diese Form der Bewirtschaftung hat zum einen ökonomische Gründe, denn so werden die Weideflächen optimal genutzt. Zum anderen ist die Alpung für die Erhaltung und Pflege der sensiblen Gebirgslandschaft wichtig. Dazu kommt, dass Alpweiden mit ihren vielen Kräutern die gesündeste Ernährung für Milchkühe bieten. So wird die Milch besonders geschmackvoll und aromatisch, die ideale Voraussetzung für den würzigen Bregenzerwälder Bergkäse.
Weitere Infos:
www.bregenzerwald.at