Burgen, Tempel und ungewöhnliche Landschaften

REGION/LAND: Asien, Japan
KOMMENTAR: Der Gegensatz zwischen dynamischen, hochmodern Großstädten und uralter Tradition und Kultur verbunden mit  herrlichen Landschaften machen den Reiz Japans aus. So verwundert es nicht, dass „das Land der aufgehenden Sonne“ mit einigen seiner kultu-rellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten auf der UNESCO-Liste des Weltkultur bzw. Naturerbes auftaucht.


Großfische, Korallen, Höhlen, Lagunen und Passagen

101103 Bambus- Wald, Sagano bei Kyoto. Foto. JNTO, Kyoto Convention Bureau
101103 Bambus- Wald, Sagano bei Kyoto. Foto. JNTO, Kyoto Convention Bureau

Im Jahr 1993 wurden die ersten Attraktionen des Landes mit dem renommierten UNESCO-Prädikat ausgezeichnet: dazu zählt unter anderem Himeji-jo Castle, also die Himeji-Burg, die als die prächtigste aller erhaltenen Burgen Japans gilt. Die weiße Burg trägt  auch den Beinamen „Shirasagi“ (weißer Reiher), da sie we-gen ihrer Farbe und Eleganz an einen zum Flug ansetzenden Reiher erinnert. Trotz ihrer architektonischen Schönheit sind die Wehranlagen hoch entwickelt, so dass die Burg als praktisch uneinnehmbar galt. Die größte Erweiterung, die oft auch als eigentlicher Baubeginn Himeji-jōs bezeichnet wird, fand 1580 statt, als der Shogun Toyotomi Hideyoshi die Burg übernahm. Himeji-jo ist mit dem Shin-kansen innerhalb von zwei Stunden von Kyoto und innerhalb einer Stunde von Kobe aus zu erreichen.

 

Yakushima, eine subtropische Insel vor Kyushu im Südwesten Japans, wird von 32 erloschenen Vulkanen gebildet, die weit über 1000 m aufragen. Ein Fünftel des Eilands wurde wegen seiner vielfältigen Flora zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Der immergrüne Regenwald im Inselinneren war Kulisse mehrerer berühmter Manga-Filme. Nirgendwo sonst auf der Welt unterliegen Jahreszeiten und Tempe-raturen so große Schwankungen wie hier: Auf Meereshöhe sinkt die Temperatur im Winter nicht unter 10 Grad, während auf den Bergen Schnee liegt. Da im Sommer die Temperaturen selbst auf 1.000 Meter Höhe bis zu 30 Grad erreichen, gedeihen auf der Insel subtropische Pflanzen genauso wie Gewächse aus kalten Temperaturzonen. Die japanische Zeder „Yaku Sugi“ ist das Symbol der Insel. 1996 hat man auf 1.350 Meter Höhe die älteste und größte Zeder der Welt ent-deckt, deren Alter man auf 2.170 bis 7.200 Jahre schätzt.

105363 Takachiho- Schlucht, Pfräfektur Miyazaki. Foto. JNTO, Miyazaki Prefecture
105363 Takachiho- Schlucht, Pfräfektur Miyazaki. Foto. JNTO, Miyazaki Prefecture

101044 Schloß Himeji, -Schloss des Weißen Reihers-, Chugoku. Foto. JNTO
101044 Schloß Himeji, -Schloss des Weißen Reihers-, Chugoku. Foto. JNTO
102121 Saihoji- Tempel, Kyoto. Foto. JNTO
102121 Saihoji- Tempel, Kyoto. Foto. JNTO
105676 Futamiga- ura, die beiden Felsen, die die Japanischen Urgötter Izanami und Izanagi verkörpern. Foto. JNTO
105676 Futamiga- ura, die beiden Felsen, die die Japanischen Urgötter Izanami und Izanagi verkörpern. Foto. JNTO
108014 Korallenriff vor Okinawa. Foto. Okinawa Convention & Visitors Bureau
108014 Korallenriff vor Okinawa. Foto. Okinawa Convention & Visitors Bureau

Die Halbinsel Shiretoko, die wie ein gekrümmter Finger ins Meer hineinragt, ist bedeckt von dichtem unberührtem Wald, und von steilen Klippen umgeben. An der Nordostspitze von Hokkaido gelegen, haben diese spektakuläre Landschaft und ihr ursprünglicher Zustand die UNESCO so beeindruckt, dass sie 2005 Shiretoko in die Weltnaturerbeliste aufnahm. Der Nationalpark ist ein einzigartiges Ökosys-tem, dessen Vulkanlandschaft mit ihren fünf Seen und das die Halbinsel umge-bende Meer einander stark beeinflussen. In den Flüssen schwimmen Forellen und Lachse stromaufwärts zum Laichen, in den Wäldern leben Braunbären. Das Ge-biet ist der wichtigste Winterruheplatz für Seeadler weltweit und beherbergt eine große Seelöwen-Kolonie. Den Park erkundet man am besten mit dem Mietwagen.

 

Auch die Schrein- und Tempelanlagen von Nikko gehören zum schützenswerten Weltkulturerbe. Der Toshogu-Schrein in Nikko ist die Grabstätte des ersten Sho-guns der Edo-Zeit, Tokugawa Ieyasu. 1603 vom Kaiser zum Shogun ernannt, wählte er das damalige Fischerdorf Edo (heute Tokyo) zu seinem Hauptsitz. Mehr als 127.000 Handwerker arbeiteten nach seinem Tod an seinem Grabmal. Beson-ders das Yomei-mon, das Tor des Sonnenlichts, gilt als Meisterwerk der Hand-werkskunst zu Beginn der Edo-Zeit. Berühmt ist auch die Darstellung der drei Af-fen „nichts Böses sehen, hören oder sagen“ am ehemaligen Pferdestall des Schreins. 10 km hinter Nikko liegt der Chuzenji-See, ein beliebtes Naturerholungs-gebiet mit zahlreichen Wasserfällen, heißen Quellen und Bergen. Von Tokyo aus erreicht man Nikko mit JR Rail in etwa einer Stunde.

 

Kyoto mit seinen im Jahre 794 n. Chr. erbauten, buddhistischen Tempeln und Pa-lästen war über tausend Jahre lang die Residenz der japanischen Kaiser und Sho-gune. Zu den wichtigsten Bauwerken zählen die Tempelkomplexe Higashi Hon-ganji und Nishi Honganji, der Kinkakuji-Tempel mit seinem weltberühmten „Golde-nen Pavillon“ sowie der Kiyomizu-Tempel, der Tempel des „klaren Wassers“. Die Paläste und Tempelanlagen Kyotos gehören heute zum bedeutendsten kulturellen Erbe Asiens.  Die Haupthalle des Kiyomizu-dera ist für ihre weite Terrasse be-kannt, die, von Hunderten von Pfeilern gestützt, aus dem Berghang herausragt, und von der man eine beeindruckende Sicht auf die Stadt Kyoto hat. Dieser Tem-pel ist übrigens nominiert für die Wahl der neuen sieben Weltwunder, die derzeit weltweit bis zum 7. Juli 2007 organisiert wird.



 

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