Mehr als Salsa und Merengue – Die Wurzeln der karibischen Rhythmen – Von Tumba bis TambúREGION/LAND: Musik der Karbik Stilistische VielfaltDer Tambú – auch „Curaçao-Blues“ genannt – wurde beispielsweise zuerst von Sklaven genutzt, um ihrer Traurigkeit und Frustration freien Lauf zu lassen. Die Instrumente wurden der Feldarbeit entliehen. Neben der namensgebenden Tambú-Trommel kommen ein Stück Eisen (Agan) oder eine Pflugschar sowie eine Hacke (chapi) zum Einsatz. Der spezifische Zweischlag-Takt wird kombiniert mit afrikanischen Tanzstilen.
Weiter verbreitet ist die Tumba, die im 17. Jahrhundert entstand. Sie ist eine der wichtigsten Formen in der Musik Curaçaos und war auch bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Nationaltanz der Dominikanischen Republik. Der Tanz verschwand in seiner komplizierten choreografischen Form, wurde aber unter Einfluss des Merengue und anderer afro-karibischer Trommelmusik wiederentdeckt und zur heute noch populären Tanzart weiterentwickelt. Die Tumba hört man zum Beispiel auch beim Straßenkarneval.
Fungi ist kein Pilzgericht, sondern die wohl einheimischste aller Musikarten auf den Britischen Jungferninseln. Die Instrumente werden aus einfachen alltäglichen Dingen wie Waschtonnen und Flaschen hergestellt. Jedes einzelne Dorf hat seine eigene Fungi-Band, die zu Weihnachten, Neujahr oder anderen Festen spielt.
Die Sarandunga ist ein religiöser Tanz der Mitglieder der Laienbruderschaft Bani in der Dominikanischen Republik. Er wird beim Fest zu Ehren des Heiligen San Juan Bautista gespielt. Von den drei verschiedenen Rhythmen sind nur zwei tanzbar, La Jacana und El Morano.
Eine Abwandlung des Merengue ist in der Dominikanischen Republik unter dem Namen „Pambiche“ bekannt. Der Tanz entstand während der militärischen Besetzung durch Nordamerika. Die Amerikaner, so erzählt man, konnten die komplizierten Schritte nicht mittanzen. Die Dominikaner schufen für die frustrierten Soldaten einen einfacheren Tanzschritt mit anderem Rhythmus. Der Name Pambiche leitet sich aus der falschen Aussprache des US-Ortes „Palm Beach“ ab, von dem eines der frühen Lieder handelte.
Der Rhythmus der Bahamas und wesentlicher Bestandteil ihrer Junkanoo-Paraden ist der Goombay. Er gibt den Takt vor für das so genannte "rush in’", bei dem sich Tanzgruppen während der Paraden durch die Straßen Nassaus bewegen. Außerhalb der Karnevalszeit schallen die ansteckenden Rhythmen dann blechern aus dem Radio – doch wenn diese Musik ertönt, hält die Bahamaer nichts auf ihren Stühlen.
Auf Montego Bay, Jamaika, findet jährlich das Reggae Sumfest statt, das mit bis zu 55.000 Besuchern zum größten Reggaefestival der Welt avancierte. Neben traditionellem Reggae nach dem Vorbild von Bob Marley sind auch die moderneren "Riddims" wie Dancehall oder R’n’B fester Bestandteil des Sumfest. Zu den Künstlern gehören Jamaikanischen Musikgrößen und internationale Stars wie Rapper Akon, Rihanna oder Mary J. Blidge. (Infos: www.reggaesumfest.com)
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